Antwerpen

Antwerpen ist mit ca.  460.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Belgiens. Die Metropole Flanderns ist über die Grenzen des Landes hinaus bekannt als weltweit wichtigstes Zentrum des Diamantenhandels, vier der achtzehn Diamantenbörsen sind hier zu Hause. Der Antwerpener Hafen hat nach Rotterdam den zweitgrößten Umschlag zu verzeichnen und ist zugleich der wirtschaftlich bedeutendste Rückhalt der Stadt. 

Steen:

Unser Stadtrundgang beginnt am Steen, der alten Burg am Ufer der Schelde. Hier lag die Wiege der ersten Ansiedlung zu Beginn des ersten Jahrtausends nach der Zeitenwende. Die ursprüngliche Burg datiert aus dem 12. Jh., davon sind allerdings nur Teile des Fundaments übriggeblieben. Der heutige Bau, gekennzeichnet durch hellen Sandstein, stammt aus den 20er Jahren des 16. Jh., als die Stadt unter Kaiser Karl V. einen Aufschwung erlebte. Aktuell ist im Steen das nationale Schifffahrtsmuseum untergebracht, in welchem Utensilien rund um die Geschichte der flämischen Schifffahrtsgeschichte zu sehen sind.

Grote Markt:

Vom Steen aus laufen wir am alten Vleeshuis vorbei in Richtung Grote Markt. Dieser ist mit seinen alten Gildehäusern sowie dem dominierenden Stadhuis ein schönes Beispiel flämischer Renaissancekunst und Ausdruck des damaligen Wohlstandes der Gilden. In der Mitte des Platzes zieht der Brabobrunnen die Blicke auf sich. Der Sage nach herrschte einst der Riese Druon Antigon über die Schelde und verlangte von allen passierenden Schiffen Zoll. Im Falle der Nichtzahlung wurden den Betroffenen einfach die Hände abgehackt. Erst der römische Legionär Brabo setzte dem Treiben ein Ende und besiegte den Riesen. Die Brunnenplastik zeigt Brabo, wie er triumphierend dem Riesen die Hände nachwirft. Das Symbol der Hände ist immer wieder an verschiedenen Plätzen der Stadt auf.

Am Markt befindet sich auch die Touristeninformation, die uns darüber aufklärt, das am heutigen Montag nahezu alle Museen geschlossen haben.

Onze Lieve Vrouwekathedraal:

Unweit des Grote Markt befindet sich das markanteste Bauwerk der Stadt, die Onze Lieve Vrouwekathedraal. Die Kathedrale ist mit dem 123 m Turm aus Brabanter Sandstein die höchste der Beneluxländer. Im Inneren der Kathedrale beeindruckt die Schlichtheit, die das architektonische umso besser zur Geltung kommen lässt. Die bekanntesten Interieure sind allerdings die vier Gemälde von Peter Paul Rubens, darunter "Die Kreuzaufrichtung" und "Die Kreuzabnahme".


Öffnungszeiten: November - April
Mo. - Fr. 1000 - 1700
Sa. 1000 - 1500
So. 1300 - 1600
Eintrittspreis: ab 12 J: 2 €

Diamantenhaus:

Über den Meir, die autofreie Haupteinkaufszeile Antwerpens, gelangen wir zum Bahnhofsviertel. Dominantes Bauwerk ist das neobarocke Hauptgebäude der Centraal Station, charakterisiert durch seine gläserne Kuppel und die Freitreppe. Im Moment ist der Bahnhof allerdings sehr verdreckt, da er auf drei Ebenen zum Durchgangsbahnhof ausgebaut wird.

In unmittelbarer Nähe des Bahnhofsviertels befindet sich auch das jüdische oder Diamantenviertel. Dafür, das Antwerpen "die" Diamantenstadt ist, sieht das Viertel allerdings eher schäbig aus und gewinnt lediglich durch die Fensterauslagen der vielen Edelsteingeschäfte an Wert. Unser Weg führt zum Diamantenmuseum, das die Ausnahme von der Ruhetagsregel ist und auch montags geöffnet hat. Allerdings führen uns sämtliche Reiseführer erst einmal in die Irre, denn das Museum befindet sich mittlerweile in unmittelbarer Nähe des Bahnhofs. Der Eintritt ist mit 5 € bzw. 3 € ziemlich happig, aber da dies unser einziger Museumsbesuch am heutigen Tag bleibt, relativiert sich der Preis. Auf drei Etagen verteilt erfahren wir mittels Audioguide allerlei über Diamanten, von der Förderung über die Verarbeitung hin bis zum Verkauf. Interessant ist der Besuch allemal, auch wenn sich die Prozedur der Besichtigung doch etwas hinzieht.        


Öffnungszeiten: November - April
Mo. 1300 - 1700
Di. bis So. 1000 - 1700
Mai - Oktober
Mo. 1300 - 1800
Di. bis So. 1000 - 1800
Eintrittspreis 2004: Erwachsene 6 €
Ermäßigte 4 €