Safari Botswana 1999

1. Tag

Die Fahrt beginnt am 23.10.1999 gänzlich unspektakulär im Hof unserer Bleibe im südafrikanischen Vanderbijlpark. Wir werden mit einem Landrover abgeholt und lernen unsere sechs Reisebegleiter für die nächsten zehn Tage kennen: zwei weiße Südafrikanerinnen, zwei Holländerinnen sowie Marthie und Paul, die uns zu der Reise eingeladen haben. Obwohl mit acht Leuten die Kapazität des Landrovers seine Grenze erreicht, ist es doch noch ganz komfortabel, auch wenn europäische Sicherheitsvorschriften außen vor gelassen werden müssen. Für das Gepäck und den Kühlschrank ist dann noch der Trailer Grenzbrücke über den Limpopovorbehalten. Zunächst beginnt unsere Safari mit der notwendigen Überlandfahrt durch die vorwiegend karge Landschaft der Northern Province. Acht Stunden später ist Martin's Drift erreicht, der Grenzübergang. Nachdem alle die Aus- und Einreiseprozeduren geschafft haben, überqueren wir die Brücke über den Limpopo und sind in Groblersbrug,Botswana. Da es auf Grund der dünnen Besiedelung des Landes nicht mehr lohnt weiter zu fahren, wird der Campingplatz angesteuert, welcher sich gleich hinter der Grenze am Flussufer befindet. Der Limpopo gleicht eher einem schmalen Rinnsal und es ist nicht vorstellbar, das drei Monate später halb Mosambique durch den Fluss überschwemmt wird. Dem Aufbau der Zelte folgt ein Bad im Pool, was nach der langen Fahrt ganz angenehm ist. Die Qualität des Platzes ist locker mit europäischen Standards vergleichbar, was angesichts der territorialen Lage eher überrascht. Zum Abschluss des Tages gibt es einen Braai.

2. Tag

Einigermaßen ausgeschlafen beginnt für uns der zweite Tag. Zunächst geht es knapp 100 km auf asphaltierter Straße in Richtung Norden. Abwechslung in der sich in ihrem Erscheinungsbild kaum verändernden Trockensavanne des südlichen StraußeBotswanas bieten lediglich vereinzelt Strauße. In Palapye decken wir uns im Spar-Supermarkt, dem Monopolisten im Land, noch mal für die nächsten zwei Tage mit Lebensmitteln ein. Weiter geht die Fahrt, und je nördlicher wir kommen desto heißer wird es. Der Blick auf das Thermometer entlarvt 42°C im Schatten, für uns Mitteleuropäer eher ungewohnte Temperaturen. Eine weitere neue Erkenntnis ergibt sich im nächsten Dorf. Makgadikgadi PansDer Versuch, hier unsere Wasserkanister aufzufüllen, scheitert, denn im Dorf hat es seit langer Zeit keinen Regen mehr gegeben, und der Wasservorrat ist bereits auf das notwendige Minimum gesunken. Zum Glück haben wir jedoch noch eine kleine Reserve. Danach verlassen wir die befestigte Straße. Nach 150 km Schotterpiste und mehr oder weniger eintöniger Landschaft ist das westliche Gate der Makgadikgadi Pans erreicht. Die Fahrt durch die Pans stellt außerhalb der Trockenzeit immer ein Risiko dar, denn bei Regen weicht die harte Oberflächenkruste in kürzester Zeit auf und vereinigt sich mit der darunter liegenden Modderschicht. Sicher sind dann nur noch die Inseln und der Fahrtweg, der sich vom Rest der Salzwüste für das ungeübte Auge jedoch nicht unterscheidet. Makgadikgadi Pans Als einzige Hilfe bei der Durchfahrt sind nur GPS-Daten nutzbar, die Chance sich zu verirren ist groß. Da Marthie und Paul Desert3.jpg (31324 Byte) jedoch schon mehrmals die Pans durchquert haben, reduziert sich das Risiko auf den nicht berechenbaren Regen, der uns im schlechtesten Fall zu einer nächtlichen Flucht treiben kann. Die Atmosphäre in den Pans, weit weg von der Zivilisation, ist mehr als imposant. Weit und breit am Horizont ist nichts als Wüste zu sehen und man kann die Stille in der Luft nahezu atmen. Einziges Übel sind allerdings die Insekten, die mit Einbruch der Dunkelheit zur Plage werden. Ungünstigerweise ist zudem auch Vollmond, was einen freien Blick auf den Sternenhimmel einschränkt.

3. Tag

Wie erhofft ist die Nacht regenfrei geblieben und somit kann die Tour wie geplant fortgesetzt werden. Wir sitzen wieder auf dem Dach des Landrovers und lassen die Weite der Makgadikgadipans an uns vorüberziehen. Nach und nach Makgadikgadi Pans verändert sich die karge Landschaft der Salzwüste und das grün der Trockensavanne dominiert wieder. Gespannt halten wir Ausschau nach Tieren, doch an diesem Tag soll uns außer ein paar kleinen Kriechtieren und Termitenhügeln noch nichts weiter über den Weg laufen. Die Vegetation wird dafür Green's Baobabjedoch schon interessanter. In der Nähe von Gutsha passieren wir Green's Baobab, einen beeindruckenden Affenbrotbaum. Bald danach hat uns die Asphaltstraße wieder und die Fahrt auf dem Dach ist vorerst beendet. Nachmittags ist Maun erreicht, die touristisch wichtigste Stadt in Botswana, da von hier aus sowohl das Okavangodelta als auch der Chobe Nationalpark erkundet werden können. Wir schlagen unsere Zelte im Audi-Camp auf und lassen den Rest des Tages ruhig angehen. Zunächst wird der Proviant für die nächsten Tage wieder aufgefüllt. Im Gespräch mit ein paar Einheimischen wird uns dann unverblümt mitgeteilt, das Deutsche in dieser Provinz nicht sehr geachtet sind, was aufgrund der kolonialen Verhaltens in der Vergangenheit durchaus zu verstehen ist. Entspannender als diese Erkenntnis ist da für uns die Abkühlung im Pool des Camps, bevor auch der dritte Tag sich seinem Ende neigt.