Belém

Am heutigen dritten Tag unserer Stippvisite steht der Stadtteil Belem auf der Tagesordnung. Von hier stachen Ende des Mosteiro de Jeronimos15. Jh. die portugiesischen Entdecker in die damals unbekannte Welt hinaus. Mit der Metro fahren wir bis zum Cais do Sodre, und von dort weiter mit der Tram N° 15 bis zur Haltestelle Santa Amaro. AuchMosteiro de Jeronimos heute ist es wieder wolkenlos, aber doch diesiger als in den Vortagen. Zudem ist heute internationaler Museumstag, was uns in den  Glauben versetzt, alle Sehenswürdigkeiten umsonst besichtigen zu können. Daher drehen wir unseren ursprünglichen Plan, und begeben uns statt in die westliche Altstadt zuerst nach Belém. Der Stadtbus bringt uns noch ein paar Stationen weiter bis zum Mosteiro de Jerónimos. Anders als in den Tagen zuvor sind diesmal erheblich mehr Touristen unterwegs, insbesondere Busreisegruppen, wobei allerdings Belém auch zu den bekanntesten Zielen in Lissabon gehört. Am Eingang des Klosters erfahren wir dann, das lediglich die Museen am heutigen Tag freien Eintritt bieten. Um den Kreuzgang des Klosters zu besichtigen, wären 4,50 € zu entrichten. Wir entscheiden Padrao dos Descumbrimentosuns, nur den gratis zugänglichen Teil des Hieronymitenklosters zu besichtigen, die Kirche. Hier befinden sich sowohl die Königsgräber vergangener portugiesischer Epochen, als auch die Überreste anerkannter Persönlichkeiten in der Geschichte Portugals, wie z.B. Vasco da Gama und Luis de Camões. Das KlosterPadrao dos Descumbrimentos entstand zwischen 1495 und 1572, und besticht in seiner Architektur durch zahlreiche Elemnte des manuelinischen Baustils. Wieder an der warmen Luft, lassen wir uns doch noch einmal den Kauf der Lisboa Card durch den Kopf gehen. Ein schneller Preisüberschlag bringt aber das Ergebnis, das ohne intensives Museum besuchen kein wesentlicher Vorteil dadurch rausspringt. Wenig später bestätigt sich unsere Entscheidung beim Eintritt ins Padrão dos Descumbrimentos, für jeweils 1,50 € Studententarif. Der Padrão wurde zunächst als Attrappe für die Ausstellung der portugiesischen Welt im Jahre 1940 hergestellt. Erst 20 Jahre später wurde aus Anlass des 500. Torre de BelemTodestages Heinrich des Seefahrers das Denkmal in Stahlbeton manifestiert. Von der schmalen Plattform des Gedenksteins in ca. 50 m Höhe weitet sich der Blick auf den Tejo mit der Ponte de 25 Abril, und BelémTorre de Belem selbst. Vor dem Denkmal der Entdeckungen ist eine Windrosette aufgebracht, mit der Welt und den portugiesischen Entdeckungsfahrten im Mittelpunkt. Wieder auf Meereshöhe ordnen wir noch die dargestellten Figuren ihren Personen zu. Ganz an der Spitze steht Heinrich der Seefahrer, unter den ihm folgenden sind u. a. da Gama, Magellan und Cabral dargestellt. Danach geht es weiter am Kai entlang zum Torre de Belém. Der Kastell im manuelinischen Stil wurde zwischen 1515 und 1520 erbaut, und besteht aus einem Wehrturm und einer Festungsplattform. Die Aussicht aus 30 m Höhe bringt weitere schöne Perspektiven und Fotomotive. Im Anschluss laufen wir ein Stück zur Ermitea hinauf, der Kirche auf dem Berg des Einsiedlers. Leider ist der Blick durch zuviel Grün versperrt, so dass wir uns nicht allzu lange aufhalten und mit dem Bus zum Museu de Carris weiterfahren, welches heute ja gratis zu besichtigen ist.