Graça |
Unser erster Rundgang in der Graça beginnt am zweiten Tag vom
Praça Martim Moniz aus. Von hier erklimmen wir die Stufen hinauf in die Graça
und folgen dem im Reiseführer empfohlenen Rundgang zum Miradouro Nossa Senhora
de
Monte. Auch von diesem Aussichtspunkt aus ist die Sicht auf die Lissabonner
Altstadt und das Castelo de
São
Jorge grandios. Kurze Zeit später sind wir an der Igreja Graça. Von dem mit
Pinien gesäumten Vorplatz bietet sich eine weitere schöne Perspektive auf Lissabon. Die Kirche selbst ist
leider geschlossen, so dass unser Aufenthalt nicht lange dauert und wir zum Mosteiro São Vicente de Fora weiterlaufen. Da heute allerdings Montag ist, haben
alle Museen und Kirchen geschlossen, und wir müssen uns mit dem Blick von außen
begnügen. Für die naheliegende Igreja Santa Engrácia, dem Pantheon trifft dies
ebenfalls zu. Wir beschließen, später in der Woche noch einmal vorbei zu
schauen, und begeben uns die schmalen Gassen der Altstadt hinab zum Gare Santa
Apolonia. Der Lissabonner Hauptbahnhof ist eher mickrig, allerdings teilt sich
das Schienennetz der Hauptstadt auch in mehrere Kopfbahnhöfe auf.
Am nächsten Abend greifen
wir einen Tipp aus dem Reiseführer auf und machen uns ein weiteres Mal auf in
das Viertel. Vom Praça Martim Moniz aus nehmen wir den Bus in die Graça, den
Rest des Weges zum Nossa Senhora de Monte gehen
wir zu Fuß. Von hier oben genießen wir den Sonnenuntergang über Lissabon, und
parallel dazu unser mitgebrachtes Abendbrot aus Käse, Brötchen, Portwein und
Bier. Allerdings ist es doch erheblich windig, und da unsere Jacken im Hotel
liegen, gehen wir noch vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück. Die
Straßenbahn steckt wieder mal irgendwo fest, und so laufen wir nach 20 min
Wartezeit los und gehen zur Metrostation Indepente, von wo es zurück zum Hotel
geht.
Um den Besuch in den am Montag geschlossenen Kulturdenkmälern
nachzuholen, fahren wir am sechsten Tag nochmals in die Graça. Zunächst schauen
wir im Mosteiro São Vicente de Fora vorbei. Hier lagerten 1147 die später
siegreichen Truppen der Kreuzritter unter Alfonso Henriques, und der spätere
erste König von Portugal gelobte nach dem Sieg den Bau einer geheiligten Stätte
an der Stelle, wo die Gefallenen begraben wurden. Wenig später begann der Bau
des dem heiligen
Vincenz geweihten Augustinerklosters. Der heutige Bau stammt freilich komplett
aus dem 16. Jh.. Wir schauen uns die
Kirche
an, beim Kloster mit dem Kreuzgang begnügen wir uns mit dem Blick von außen.
Unterhalb des Klosters befindet sich das Pantheon. In der Ruhmeshalle von
Portugal sind einige der bedeutendsten Portugiesen der letzten Jahrhunderte
beigesetzt, bei länger zurückliegenden Sterbedaten sind allerdings lediglich
leere Särge mit den persönlichen Daten aufgebahrt. Von der Terrasse des
Gotteshauses ist der Blick diesmal leider nicht so erschöpflich wie gewohnt.
Danach versuchen wir unser Glück beim Fotografieren von Eléctricos in den
schmalen Gassen der Alfama. Dabei geht noch mal eine ganze Menge an Zeit drauf,
denn die Straßenbahnen fahren, wie in den letzten Tagen bereits erlebt, sehr
unregelmäßig, um nicht zu sagen Fahrplan unabhängig.