Sintra |
Die Zugfahrten nach Sintra starten vom Bahnhof Rossio aus.
Dieser wirkt von außen nicht unbedingt wie ein Bahnhofsgebäude, eher wie eine
Post, doch das Rätselraten der letzten Tage um das Gebäude ist nun beendet. Im
Kontrast zum angenehmen Äußeren steht das etwas schmuddelige Innere, vielleicht
geschuldet den gerade stattfindenden
Umbauarbeiten.
Mit frischen, von Franziska heute morgen getauschten Scheinen, holen wir die
Fahrkarten nach Sintra und wenige Minuten später beginnt auch schon die knapp
40minütige Fahrt durch die weniger sehenswerten Vororte Lissabons. In Sintra
versorgen wir uns zunächst an der
Infothek im Bahnhof mit einem Stadtplan. Vorbei am Stadthaus und einem der
öffentlichen Trinkwasserbrunnen laufen wir zur ersten Sehenswürdigkeit, dem
Palácio da Vila mit seinen konischen Schornsteinen als Wahrzeichen. Wie erwartet
sind wir nicht allein, Sintra gehört ja schließlich auch zu den
Hauptsehenswürdigkeiten der näheren Umgebung Lissabons. Trotz des hohen
Eintrittspreises von 4,00 € bzw. 2,00 € für Studenten leisten wir es uns, den
Königspalast auch von innen zu besichtigen. Der Rundgang dauert ca. eine Stunde,
danach schauen wir uns noch ein wenig in den Touristenshops der Altstadt um, und
probieren in einer Pasteleria die für die Region
bekannten
Queijadas. Anschließend geht’s unter der schön wärmenden Sonne in Richtung
Castelo dos Mouros. Die ersten 800 m verlaufen oberhalb der Altstadt, dann
jedoch zweigt der Pfad steil bergauf ab, und der restliche Kilometer
windet sich
durch angenehm temperierten Wald nach oben. Am Eingang der Ruinen werden wir
dann zunächst abgewiesen, weil wir nicht im Besitz der Eintrittstickets sind.
Diese gibt es nämlich 500 m Wegstrecke weiter, im gemeinsamen Eintrittscenter
von Castelo und Palacio da Pena, für stramme 9,00 € pro Person. Mit nunmehr
gültigen Tickets wagen wir den zweiten Versuch, in die Ruinen des ehemaligen
Maurenkastells zu gelangen. Der auf den Mauern angelegte Rundgang bietet
unentwegt einen Panoramablick auf die Gegend um Sintra, auf dem höchsten Punkt,
dem Torre Real, machen wir dann Mittag und verzehren beim Blick auf
den Palácio da Pena unsere mitgebrachten Würste. Wieder gestärkt laufen wir dann
weiter, zum ca. 1,5 km entfernten Palácio da Pena. Der Königspalast aus dem 19.
Jh. ist ein Sammelsurium der verschiedensten Stile, erbaut auf den Resten eines
alten Klosters. Im Inneren sind die Gemächer der ehemaligen portugiesischen
Königsfamilie zu besichtigen, allerdings müssen wir unseren
Fotoapparat vorher
abgeben. Nachdem der Palácio ausgiebig betrachtet ist, wandern wir durch den
Wald zum Cruz Alta. Dies ist der höchste Punkt der Sierra da Sintra, und
demzufolge haben wir
von hier einen fantastischen, kompletten Rundblick bis hin nach Lissabon. Der Palácio da Pena zeigt sich hier von seiner fotogensten Seite. Allerdings ist das
Kreuz, das sonst an dieser Stelle montiert ist, leider nicht da. Wenige hundert
Meter weiter ist ein noch ein Hochpunkt, auf welchen der Giant, eine
überlebensgroße Figur, montiert ist. Mein Versuch, hier bis hoch zu klettern,
scheitert allerdings am letzten Felsen. Mit einem Eis in der Hand gehen die drei
Kilometer zurück nach Sintra dann relativ schnell vonstatten. Ein Blick auf den
Busfahrplan bringt dann die Erkenntnis, dass heute kein Ausflug zum Cabo da Roca
mehr machbar ist. Also nehmen wir gegen 1800 den nächsten Zug nach
Lissabon.